Katharina Scheiniger (24) hat sich getraut und ihren Traum von der Selbstständigkeit mit ihrer Firmen-Gründung und der Unterstützung der Raiffeisenbank München-Süd eG verwirklicht – und das mitten in der Pandemie. Seit Januar 2022 betreibt sie ihren eigenen Friseursalon „Haarwerkstatt“ in der Fürstenrieder Straße 280 im Münchner Stadtteil Hadern. Im Gespräch erzählt sie, wie ihre Gründung ablief und welchen Herausforderungen sie sich dabei stellen musste.


Frau Scheiniger, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Firmen-Gründung. Was war der Antrieb für Ihre Selbstständigkeit?

Hauptsächlich ging es mir darum, dass ich mein eigenes Ding machen wollte. Jeder Friseur hat seine eigenen Arbeitstechniken. Auch ich habe meinen Stil relativ früh gefunden und den wollte ich umsetzen, ohne dass mir jemand reinredet. Mit meiner Haarwerkstatt kann ich diesen Traum nun endlich leben und meine Kreativität und meine Freude an diesem Beruf an die Kunden weitergeben.

Wieviel Erfahrung brachten Sie vorher mit?

Meine Ausbildung habe ich vor acht Jahren begonnen. Danach war ich längere Zeit angestellt, bis ich im vorherigen Jahr meine Meisterausbildung abgeschlossen habe. Danach war der Weg frei für die Selbstständigkeit.

Haben Sie dann direkt Ihren eigenen Salon eröffnet?

Nein. Ich habe vorher ein Jahr lang eine sogenannte Stuhlmiete genutzt. Das heißt: Ich hatte einen Friseurstuhl in einem bestehenden Salon gemietet, an dem ich meine eigenen Kunden bedienen durfte. Dadurch konnte ich ohne große Anfangsinvestitionen meine Gründung umsetzen. Quasi der vorsichtige Einstieg in die Selbstständigkeit. Es war aber klar, dass ich irgendwann meinen eigenen Salon haben will.

Seit Januar 2022 ist dieser Traum nun wahr. Wodurch zeichnet sich Ihr Geschäft aus?

Ich habe viel in meinen eigenen Salon investiert. Nach der Firmen-Gründung haben wir wochenlang umgebaut, weil ich dort nicht „nur“ Haare schneiden, sondern meinen Kunden einen Ort bieten wollte, an dem sie sich wohlfühlen und eine kleine Auszeit vom stressigen Alltag nehmen können. Es ist jetzt deshalb alles im Vintage-Look eingerichtet, mit viel Holz und warmen Farben.

Firmen-Gründung: Vielfältige finanzielle Unterstützung möglich

Haben Sie finanzielle Unterstützung bei der Gründung bekommen?

Über die LfA Förderbank Bayern habe ich einen Jungunternehmerkredit erhalten. Dazu kam die Meisterprämie von der Handwerkskammer. Meine Eltern haben mich ebenfalls finanziell unterstützt. Über sie ist dann auch der Kontakt zum Firmenkunden-Team der Raiffeisenbank München-Süd entstanden. Ihre Bank hat mir dann noch einen weiteren Gründungskredit gewährt.

Wie empfanden Sie aus Unternehmersicht die Kreditvergabe?

Es war viel einfacher, als ich gedacht habe. Am Anfang hatte ich natürlich unendlich viele Fragen, aber für die wurde sich sehr viel Zeit genommen. Das Firmenkunden-Team hat mir immer wieder weitergeholfen, wenn etwas unklar war – auch noch im Anschluss an die Kreditvergabe. Zum Beispiel als ich ein Kartenterminal für den Salon brauchte.

Gab es bislang auch Schwierigkeiten bei Ihrer Firmen-Gründung?

Zu allererst war es natürlich ein relativ unkalkulierbares Risiko, einen Laden mitten in einer Pandemie zu eröffnen. Zu diesem Zeitpunkt war auch nicht klar, ob ich staatliche Hilfen erhalten würde, da ich ja Neugründerin bin. Dazu kamen hohe Steuern und Gebühren, wodurch das Geschäfts anfangs kaum lukrativ war. Manchmal habe ich mich schon gefragt: Lohnt sich das überhaupt? Aber mittlerweile geht alles in eine gute Richtung, die Beratung in der Bank hat mir immer weitergeholfen und mich letztlich auch in meinen Plänen bestätigt. Inzwischen habe ich mir schon viele Stammkunden erarbeitet.

Könnten Sie sich auch vorstellen, Ihr Team zu vergrößern?

Noch mache ich ja größtenteils alles alleine. Nach den Terminen setze ich mich abends ins Büro. Manchmal hilft meine Mutter, die auch gelernte Friseurin ist, im Salon aus. Wenn jetzt aber neben meinen Stammkunden noch viele Neukunden dazukommen, bräuchte ich aber definitiv Unterstützung. Dann könnte ich mir gut vorstellen, noch jemanden einzustellen. Vielleicht erst mal auf Teilzeit, um zu gucken, wie es funktioniert.

Vielen Dank, Frau Scheiniger, wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Erfolgsgeschichte!